Fernost-Reisen

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Königsberg – Cranz – Rauschen

20.06.2007
Schon eine Weile zurück von unserer kleinen Reise, möchte ich kurz meine Eindrücke schildern.
Unsere „Spurensuche“ in Königsberg und Umgebung ist gut verlaufen. Wir haben ein grosses Fotoalbum von Eindrücken sammeln können. Wir „Vier“ wurden vom Flughafen abgeholt und nach Cranz gefahren. Das Haus Villa Lana ist Eine kleine neu gebaute Villa und hat uns sehr gefallen. Das Essen war super und es wurde rundum für unser Wohl gesorgt. Für die nächsten 3 Tage dort haben wir uns als Reiseführer „Dmitrie“ (ein Student der für die Villa arbeitet) gemietet mit samt einen kleinen Mercedes-Bus, der auch zur Villa gehört. Wir konnten dort vor ort alles in Euro bezahlen. Pro Stunde haben wir 10 Euro bezahlt (inkl. Auto), das war natürlich super. Wir sind in den 3 Tagen das ganze Samland bereist. Unser Augenmerk blieb natürlich immer an den deutschen noch vorhandenen Häusern hängen. Selbst die Kurische Nehrung und das Haff auf der anderen Seite fast bis Litauen hoch haben wir uns ansehen können. Eine private Führung in der Vogelwarte Rositten war ein Highlight. Das Ostseebad Rauschen ist schon sehr schön hergerichtet. (Es ist auch das einzigste Ostseebad, wo man vielleicht mal Urlaub machen könnte, es ist natürlich bis jetzt nur den reichen Russen aus Moskau vorbehalten.) Dort gibt es bis jetzt das einzigste Müllauto im gesamten Samland.
Da können Sie sich sicher vorstellen, wie es in den anderen Orten aussieht. Man sieht sofort, ob es sich um ein deutsches Haus handelt, denn dort wohnen ja seit 60 Jahren Russen drin, die kein Geld haben, um etwas am Haus zu machen. Das Grundstück meiner Grosseltern war ja bombardiert, die alten Steine vom Haus haben die Russen für ihre Datschen Gebrauchen können. Unter Datschen versteht man eigentlich „Wochenendhaus“, aber davon sind diese weit entfernt. Alles was wieder aufgebaut worden ist, wie die Kirche in Juditten, ist durch Spenden der Deutschen entstanden.
Selbst der Dom in Königsberg. (Überall Bilder von Schröder und Putin, da wird’s einem übel) Schon wenn man weiss, dass Putin an allen Bodenschätzen, wie neue Goldminen und Bernsteinabbau, privat 60% davon erhält, eine Schande) Die Russen selbst leben in grösster Armut. Es gibt natürlich auch ganz Reiche, diese kaufen die Grundstücke in der ersten Reihe am Strand, da sieht man dann auch mal einen Maybach fahren. Die Grundstückspreise sind enorm hoch und stehen in keinem Verhältnis zum Umfeld.

Alles in allem, uns hat es sehr gefallen und es ist zu empfehlen, gerade für so Leute wie wir, die auf Spurensuche sind und eine Beziehung zu dem Land aus der Geschichte haben. Mit unserem Dolmetscher Dmitrie haben wir weiterhin Verbindung (er spricht sehr gut deutsch, da er 2 Jahre in Hamburg studiert hat).

Meine Geschwister waren ebenso beeindruckt, vielleicht wagen wir noch mal alle zusammen einen „Ahnentrip“.

Übrigens, das Schlimmste, war das Visum in der Russischen Botschaft, erst eine Stunde vor dem Abflug, haben wir es bekommen.
Hedda M., Schweiz

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